„Säkularisierung ist der Megatrend“

Eine Podiumsdiskussion der Bundeszentrale für politische Bildung hat sich am vergangenen Montagabend einer vielfach vernachlässigten Frage gewidmet: Wo und wie müsste die Politik auf den deutlichen Wandel in der weltanschaulichen Landschaft in unserem Land reagieren?

Unter Blitz­licht­ge­wit­ter häng­te Mar­kus Söder am 1. Juni 2018 im Ein­gangs­be­reich der Baye­ri­schen Staats­kanz­lei ein Kreuz auf. Vor­aus­ge­gan­gen war der soge­nann­te Kreuz-Erlass: Im Ein­gangs­be­reich aller Dienst­ge­bäu­de des baye­ri­schen Frei­staats soll von nun an gut sicht­bar ein Kreuz hän­gen. „Bay­ern halt“, mag man den­ken. Doch nicht nur im Süden unse­res Lan­des gibt es sol­che Ver­bin­dun­gen zwi­schen Reli­gi­on und Staat. Bun­des­weit wer­den sie sicht­bar, wenn Kin­der zum Reli­gi­ons­un­ter­richt gehen oder bis zu neun Pro­zent der Ein­kom­mens­steu­er als Kir­chen­steu­er abge­führt wer­den – sogar mit Hil­fe der Finanzämter.

Wo ver­läuft in Deutsch­land die Trenn­li­nie zwi­schen Staat, Kir­che, Moschee und Syn­ago­ge? Ist das deut­sche Modell der Tren­nung zwi­schen Staat und Reli­gi­on noch zeit­ge­mäß? Oder soll­te sich Deutsch­land den fran­zö­si­schen Lai­zis­mus zum Vor­bild neh­men? Brau­chen wir weni­ger Reli­gi­on in der Poli­tik oder mehr Poli­tik in der Reli­gi­on? Oder beides?

Für den Auf­takt der drei­tä­gi­gen Tagung „In Got­tes Namen?! – Streit um Reli­gi­on in Gesell­schaft und Poli­tik“ hat­te die Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung drei Ver­tre­ter unter­schied­li­cher Welt­an­schau­un­gen zur Dis­kus­si­on auf das Podi­um im Ruhr­turm Essen gela­den: Andre­as Goet­ze von Evan­ge­li­schen Kir­che Ber­lin-Bran­den­burg-schle­si­sche Ober­lau­sitz, Eren Güver­cin von der Alham­bra Gesell­schaft sowie Arik Plat­zek, Co-Autor des Berichts „Glä­ser­ne Wän­de“. Als Ver­tre­te­rin der Wis­sen­schaft war die Poli­tik­wis­sen­schaft­le­rin Ulri­ke Spohn zu Gast. Die Mode­ra­ti­on hat­te Susan­ne Fritz, Jour­na­lis­tin für u. a. die Sen­de­rei­he „Tag für Tag“ im Deutschlandfunk.

Die Auf­zeich­nung der rund zwei­stün­di­gen Podi­ums­dis­kus­si­on kön­nen Sie hier ansehen:

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