Wahlfreiheit wirkt positiv

Nicht zur Teilnahme an schulischem Religionsunterricht verpflichtet zu sein, wirkt sich positiv auf Arbeitsmarktbeteiligung, Religiosität und Lohnniveau aus.

Zu die­sem Ergeb­nis ist eine Stu­die des ifo Insti­tuts gekom­men. Dafür befragt wur­den mehr als 58.000 Erwach­se­ne, die zwi­schen 1950 und 2004 in den alten Bun­des­län­dern ein­ge­schult wor­den sind. Den Ergeb­nis­sen zufol­ge hat nach Ein­füh­rung der Wahl­frei­heit zwi­schen Reli­gi­ons­un­ter­richt und einem Alter­na­tiv­fach in den alten Bun­des­län­dern zwi­schen 1972 und 2004 neben der all­ge­mei­nen Reli­gio­si­tät auch die Wahr­schein­lich­keit abge­nom­men, an einem Got­tes­dienst teil­zu­neh­men, zu beten oder Mit­glied einer Kir­che zu sein. Zurück­ge­gan­gen sei­en außer­dem tra­di­tio­nel­le Ein­stel­lun­gen zur Auf­ga­ben­ver­tei­lung der Geschlech­ter und zur Not­wen­dig­keit einer Ehe­schlie­ßung. Ange­stie­gen sei hin­ge­gen die Arbeits­markt­be­tei­li­gung (+1,5 Pro­zent) und das Lohn­ni­veau (+5,3 Pro­zent).  Die in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten voll­zo­ge­nen Unter­richts­re­for­men hät­ten aber nicht die Lebens­zu­frie­den­heit oder ethi­sches Ver­hal­ten wie etwa ein ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment nega­tiv beein­flusst, so die Forscher*innen. Vor den Refor­men war der ver­pflich­ten­de Reli­gi­ons­un­ter­richt sehr inten­siv: Wäh­rend der gesam­ten Schul­zeit umfass­te er rund 1.000 Unter­richts­stun­den, etwa vier­mal so viel wie der Physikunterricht.

Quel­le: Arold, Ben­ja­min W. / Woess­mann, Lud­ger / Zie­row, Laris­sa, Can Schools Chan­ge Reli­gious Atti­tu­des? Evi­dence from Ger­man Sta­te Reforms of Com­pul­so­ry Reli­gious Edu­ca­ti­on, CESi­fo, Mün­chen 2022

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