Zehn Punkte für weltanschauliche Neutralität

Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahlen im Herbst hat die Humanistische Vereinigung Forderungen für eine gerechte, weltanschaulich neutrale Politik in Deutschland formuliert.

In dem „10-Punk­te-Papier zur Ver­wirk­li­chung der welt­an­schau­li­chen Neu­tra­li­tät staat­li­chen Han­delns“ heißt es unter ande­rem, in den zurück­lie­gen­den Jahr­zehn­ten sei­en Struk­tu­ren gewach­sen, die Kir­chen und reli­giö­se Ein­rich­tun­gen in vie­ler­lei Hin­sicht pri­vi­le­gier­ten. Was einst ein­leuch­tend schien, ist heu­te ein Ana­chro­nis­mus: Deutsch­land prä­sen­tiert sich viel­fäl­ti­ger und oft­mals nicht­re­li­giö­ser als je zuvor.

Die­se Viel­falt gilt es nach Ansicht der HV bes­ser sicht­bar zu machen. In ihrem 10-Punk­te-Papier for­dert sie die Bun­des­par­tei­en des­halb auf, das Modell der sub­si­diä­ren Koope­ra­ti­on zwi­schen Staat und plu­ra­lis­ti­scher Zivil­ge­sell­schaft zu moder­ni­sie­ren. „Wir betrach­ten die­se Koope­ra­ti­on als rich­tig und wert­voll“, betont Micha­el Bau­er, Vor­stand der Huma­nis­ti­schen Ver­ei­ni­gung, „doch mah­nen wir mit dem vor­lie­gen­den Papier gera­de des­halb his­to­risch gewach­se­ne Schwach­stel­len an. Denn die­se schrän­ken uns in unse­rem Ein­satz für die Gleich­be­hand­lung nicht­re­li­giö­ser Men­schen, die sich dem Huma­nis­mus ver­bun­den füh­len, ein.“

Äußern könn­te sich die gewünsch­te Moder­ni­sie­rung dadurch, dass reli­giö­se wie nicht­re­li­giö­se Insti­tu­tio­nen von Bund, Län­dern und Kom­mu­nen end­lich gleich­be­han­delt und damit auch gleich­wer­tig und gerecht geför­dert wer­den. Auf exklu­si­ve christ­li­che Sym­bo­lik in öffent­li­chen Gebäu­den oder bei Ver­an­stal­tun­gen sol­le nach Mei­nung der HV ver­zich­tet wer­den. Im Sin­ne des Gleich­heits­prin­zips sei­en huma­nis­ti­sche Stu­die­ren­de eben­so zu unter­stüt­zen wie ihre reli­giö­sen Kommiliton*innen. In der Asyl­po­li­tik sei auf die beson­de­ren Bedürf­nis­se nicht­re­li­giö­ser Schutz­su­chen­der mehr zu ach­ten, und ana­log zur reli­giö­sen müs­se auch eine huma­nis­ti­sche Mili­tär­seel­sor­ge ein­ge­rich­tet werden.

Die­se und wei­te­re For­de­run­gen wur­den in einem sechs­sei­ti­gen Papier zusam­men­ge­fasst und recht­zei­tig zur Erstel­lung der Wahl­pro­gram­me über­mit­telt. Ob und in wel­chem Umfang die For­de­run­gen dort Ein­zug fin­den, wird die HV nun mit Span­nung verfolgen.

Hier kön­nen Sie das 10-Punk­te-Papier lesen.

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